Das Weinbaugebiet wurde von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt. Hier bauen die Winzer seit Jahrhunderten in mühevoller Handarbeit (Maschinen sind auf den kleinen Rebflächen nicht einsetzbar) die Trauben für den berühmten Verdelho an, der bis an den russischen Zarenhof exportiert wurde. Ähnlich lecker sind auch die Schnäpse aus Feigen oder Pflaumen oder Brombeeren.
Im Süden von Madalena, bei Areia Larga, befindet sich das Restaurant Ancoradouro. Ohne einmal dort gegessen zu haben, sollte keiner die Insel verlassen. Hier wird vor und nach dem Essen ein köstlicher Verdelho serviert. Zum Essen, wenn hinter der Nachbarinsel Faial die Sonne untergeht, sollte man eine Flasche Frei Gigante bestellen. Der Name dieses großartigen, regionalen Weines ehrt den Mönch Frei Pedro Gigante der den ersten Weinstock auf Pico gepflanzt hat. Ebenfalls in der Nähe von Madalena ist ein interessantes Weinbaumuseum in einem ehemaligen Karmeliterkloster untergebracht.
Bis 1983: Station für Walfänger
Pico, die Vulkan- und Weininsel, ist auch die Insel der Walfänger. Bereits Mitte des 18. Jahrhunderts legten amerikanische Walfänger an, ließen ihre Schiffe warten, nahmen Proviant und Wasser auf und heuerten Besatzungen an. Die Bewohner von Pico galten als besonders mutig. 1856 begann der azorische Walfang auf Flores, wenig später auch auf Pico. In 10 m langen Booten wagten sich die Männer aufs Meer und jagten die riesigen Meeressäuger mit Harpunen. Das war nicht ungefährlich. Viele Jäger verloren dabei ihr Leben. 1983 wurde der Walfang auf den Azoren eingestellt. Zwei Museen zeigen heute interessant und ausführlich die Geschichte des azorischen Walfangs: das Museo das Baleiros in Lajes und das Museu Industrial da Baleia in São Roque.
Heute: Traumziel für Walbeobachter
Wale gibt es noch heute. Über 20 verschiedene Walarten kann man in den Gewässern vor Pico beobachten. Nicht häufig finden Wale so günstige Bedingungen: bis zu 3.000 m tiefes, sauberes Wasser, genügend Nahrung – eine geeignete Kinderstube! Selten ist man beim Walbeobachten den Giganten so nahe. Deshalb kommen Wissenschaftler, Fotografen und Touristen alljährlich zum aufregendsten und eindrucksvollsten Erlebnis eines Azorenaufenthaltes nach Pico.