Die Blumeninsel
Flores trägt ihren Namen zu Recht. Sie ist die Insel der Blumen – und das während des ganzen Jahres! Die bunten Blumenlandschaften, die roten Azorinas an den Wegrändern, die dichten, Feuchtigkeit speichernden Moosteppiche, die bizarren Felsformationen, die schroffen, steil aufragenden Klippen, die unzähligen, tief abstürzenden Wasserfälle, die alten Wassermühlen, die winzigen, unbewohnten Felseninseln vor der Küste, endemische Lorbeerwälder, grüne Weiden und nah beieinander liegende Kraterseen machen die Insel zu einem Paradies für Naturliebhaber.
Rocha dos Bordôes (Stabfelsen) ist wohl die eindrucksvollste geologische Formation auf den Azoren überhaupt. Die mehr als 200 riesigen, prismatischen, senkrecht stehenden Basaltsäulen ragen 22 bis 28 m in die Höhe. Es kam zur Spaltung des Basalts, als die dickflüssige Lava sehr schnell erkaltete. Die Felsenformation steht beim Cabo de Baixo das Casas in der Gemeinde Mosteiros, ist von beeindruckender Schönheit und seit langem ein wichtiges Wahrzeichen der Insel Flores. Die alten Saumpfade, auf denen die Inselbewohner früher von Dorf zu Dorf gingen, und die Wege zu den sieben Maaren im Inselinneren oder entlang der Steilküste im Westen sind eindrucksvolle Wanderwege. 70% der Insel liegen höher als 300 m; der Morro Alto steigt bis auf 914 m Höhe auf. Da wird es schon anstrengender. Meistens aber geht es auf Flores gemächlich und ruhig zu. Das war nicht immer so. Das abgelegene Flores hatte häufig unter den Seeräubern zu leiden, die in den tiefen Höhlen der Stelküste Unterschlupf fanden und jahrhundertelang den Atlantik und die hilflosen Bewohner bedrohten.